Christian Werner über Vitrium: Designgedanken und Inspirationen

08/23
Designer Christian Werner hat für Duravit die Kollektion Vitrium entworfen

Der Designer Christian Werner hat das Thema Bad und Sanitär tief verinnerlicht und arbeitet schon seit Jahrzehnten zusammen mit Duravit an innovativen Lösungen für das Badezimmer.

Christian Werner zählt zu den besten Designern Deutschlands, der bereits einige Designpreise wie beispielsweise den Red Dot Award und German Design Gold Award gewonnen hat. Nach seinem Industriedesign-Studium in Berlin und Hamburg war er von 1987 bis 1992 als angestellter Designer tätig. Seit 1992 ist er mit eigenem Designbüro selbstständig. Zu seinen Kunden zählen Marken wie Rolf Benz, Ligne Roset, Garpa und Tobias Grau. Zudem realisierte er innenarchitektonische Projekte für JAB Anstoetz, Concept Carpet oder ClubMed.

Christian Werner ist ein Designer, der das Thema Bad und Sanitär tief verinnerlicht hat und schon seit Jahrzehnten zusammen mit Duravit an innovativen Lösungen für das Badezimmer arbeitet. 2010 startete Christian Werner als erster Möbeldesigner für Duravit mit der Badmöbelserie Ketho. Nach vielen erfolgreichen Möbelprojekten für das Bad, ist mit Vitrium nun erstmals das Waschbecken, im Zusammenspiel mit Konsolenunterschränken und Waschtischunterbauten, fester Bestandteil seines Entwurfs. Im Interview sprich Christian Werner über seine neue Badkollektion.

Herr Werner, an welchem Designgedanken orientierten Sie sich während der Entwicklung der Badkollektion Vitrium?

Mit Vitrium wollte ich eine Badserie entwerfen, die sich den Ritualen und der Achtsamkeit hingibt, die das Bad mit sich bringt. Die gläsernen, fein hinterleuchteten Fronten geben den Dingen eine Bühne. Wie eine Vitrine.  Umgesetzt haben wir die Serie mit filigranen Rahmen, die die Möbelfronten fassen und dadurch eine besondere Wertigkeit schaffen. Die speziell dafür entworfenen Waschbecken, ob als runde Aufsatzbecken oder als integriertes c-bonded-Becken definiert, unterstreichen die konsequente modern-zeitlose Formensprache. Die kreisrunden Aufsatzbecken auf den geradlinigen Möbeln bilden eine ruhige und dennoch spannungsvolle Symbiose – ein harmonisches Spiel der Geometrie, das sich unseren Ritualen im Bad hingibt.

Wenn Sie die Serie in ihrer Gesamtheit betrachten, was zeichnet Vitrium für Sie persönlich aus und wie würden Sie den Stil ihrer Serie beschreiben?

Für mich sind es zum einen die Fronten, die den Blick ins Innere der Schränke zulassen und das Verhalten im Bad auf Kontemplation und Achtsamkeit lenken. Zum anderen ist es das langlebige Design, das gerade im Badezimmer von großer Bedeutung ist. Aus diesem Grund habe ich mich bewusst von kurzlebigen und modischen Formen distanziert, um eine qualitativ hochwertige sowie ästhetisch nachhaltige Badserie zu kreieren.

Konsole und Waschbecken der Kollektion Vitrium von Duravit

Der schöne filigrane Rahmen setzt einen einzigartigen Akzent – besonders in Verbindung mit den Glasfüllungen.

Was hebt die Serie Ihrer Meinung nach von anderen Badserien ab?

Der schöne filigrane Rahmen setzt einen einzigartigen Akzent – besonders in Verbindung mit den Glasfüllungen. Der außergewöhnliche Eindruck von Vitrium entsteht aus der Komposition der Formen und Materialien – ein harmonisches Ganzes mit einer besonderen Optik. Die Materialien Glas, Metall, Holz und Mineralwerkstoff (DuroCast UltraResist) fügen sich hier zu einem Bild aus urbanen und architektonischen Assoziationen.

Die Überschneidung des Kreises mit einem Rechteck erwies sich als außerordentlich vorteilhaft für den Gebrauch.

Welchen Mehrwert ermöglicht die Badkollektion und welche Möglichkeiten gibt es bei der Badgestaltung?

Es kann individuell gewählt werden: Rundes oder eckiges Becken, Möbel entweder mit den eher klassischen Fronten, in Holzoptik oder mit getönter Glasfront. Sie bietet die Option, schöne Accessoires zu inszenieren. Die Unterschränke wirken wie kleine (wahlweise sogar hinterleuchtete) Schaukästen für schöne Badutensilien, Kosmetika, Fundstücke etc. – ein ganz neuer Ansatz. Bei den runden Aufsatzbecken mit dem Überstand ergeben sich sehr praktische Vorteile für die Raumnutzung, vor allem in kleineren Bädern. Der Waschtischunterschrank kann deutlich schlanker aber trotzdem mit ausreichend großem Waschbecken ausgeführt werden. Darüber hinaus ergibt sich daraus ein schöner Rhythmus, denn der Überstand betont das Zusammenspiel der runden und rechteckigen Formen. Es ist nicht nur praktisch, sondern sieht sehr cool aus.

Überlappendes Waschbecken der Kollektion Vitrium von Duravit

Der Überstand betont das Zusammenspiel der runden und rechteckigen Formen.

Wie sind Sie zu der Idee des „überlappenden“ runden Aufsatzbecken gekommen?

Als Designer beobachte ich meine Umgebung sehr genau. Man muss Dinge, die einem als selbstverständlich erscheinen, hinterfragen können. So fiel mir auf, dass gerade in nicht so großen Bädern die üblichen rechteckigen Waschplätze im Wortsinn ziemlich „herausstechen“. Die Lösung entwickelte sich aber erst beim Zeichnen. Was zunächst grafisch sehr reizvoll erschien, die Überschneidung des Kreises (das Becken) mit einem Rechteck (der Konsole), erwies sich umgehend als außerordentlich vorteilhaft für den Gebrauch. Das runde Becken kann einen größeren Durchmesser erhalten und der Waschtischunterschrank bzw. die Konsole darunter kann schlanker werden. Dadurch fügt er sich selbst in kleinen Bädern zurückhaltend ein. Durch den Sockel, auf dem das runde Waschbecken ruht, scheint es fast so, als würde es auf dem Möbel schweben.


Weitere Informationen zu der Badkollektion Vitrium gibe es hier.